Alle offiziellen Termine zum Telfer Schleicherlaufen 2025.
Dienstag, 19. März 2024 (Josefitag)
19.00 Uhr – Josefi-Sitzung - Rathaussaal Telfs
Donnerstag, 26. Dezember 2024 (Stefanitag)
10.00 Uhr – Stefani-Hauptversammlung - Rathaussaal Telfs
Montag, 06. Jänner 2025 (Drei-Königstag)
19.00 Uhr - Nazausgraben am Wasserbühel-Parkplatz
Freitag, 31. Jänner 2025
09.00 - 17.30 Uhr - Verkauf der Sonderbriefmarke im Foyer des Rathaussaales Telfs
13.00 - 17.00 Uhr - Sonderpostamt im Foyer des Rathaussaales Telfs
Samstag, 01. Februar 2025
13.00 Uhr - Auffahren der Wägen vom Untermarkt in den Obermarkt
Sonntag, 02. Februar 2025
07.00 Uhr - Die "Sonne" wird durch den Ort getragen und angebetet
08.45 Uhr - "Figatter" - Zug der Wilden vom Obermarkt in das Unterdorf
09.00 Uhr - Auffahren der Schleicher
10.00 Uhr - Der "Bär" wird beim Meaderloch eingefangen
10.30 Uhr - Die "Wilden" werden von der "Musibanda" zum Sammelplatz vom Untermarkt zum Obermarkt geleitet
11.00 Uhr - Aufführungsbeginn des Schleicherlaufens 2025 am 1. Spielplatz
ca. 15.00 Uhr - Ausstellung der Schleicherhüte im großen Rathaussaal
Montag, 03. Februar 2025
13.00 Uhr - Abfahren der Wägen und Fasnachtstreiben im ganzen Ort
Samstag, 01. März 2025 (Faschings-Samstag)
19.00 Uhr - Gedenken an alle verstorbenen Fasnachtler
anschließend - Fasnachtsball
Dienstag, 04. März 2025 (Faschings-Dienstag)
19.00 Uhr - Naz-Eingraben am Wasserbühel-Parkplatz
Sonntag, 09. März 2025 (1. Fastensonntag)
19:00 Uhr - Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche für die verstorbenen Fasnachtler
Er ist zurück: Der Naz – das liabste Kind der Laninger! Mit dem feierlichen Ausgraben der mehr als 100 Jahre alten Symbolfigur wurde offiziell verkündet, worauf alle sehnsüchtig gewartet haben: „Die Fåsnåcht isch frei!“, rief Fåsnåchtsobmann Bgm. Christian Härting und übergab seine Amtskette an den rauchenden, saufenden und speibenden Naz, der in den kommenden Wochen das Zepter in der Marktgemeinde Telfs übernimmt.
Das lange Warten hat ein Ende
Bereits eine Stunde vor der Zeremonie versammelten sich die Fåsnachtler im Ortszentrum. Mit entzündeten Fackeln marschierten sie geschlossen zum Wasserbichl-Parkplatz, wo sie von rund 3.000 begeisterten Zuschauern erwartet wurden. Die Laninger, die Sippschaft des Naz, stürzte sich auf den Kieshaufen, um ihren jüngsten Spross auszugraben. Nach intensivem Schaufeln stießen sie auf einen Stollen, und endlich – nach fünf langen Jahren des Wartens – konnte der Naz wieder in ihrer Mitte begrüßt und der Kindsdirn übergeben werden.
Scharfzüngiger Rückblick
Stürmisch wurde das Laninger-Kindl empfangen und von Vertretern der Fåsnåchtsgruppen mit scharfzüngigen Sprüchen und witzigen Geschenken begrüßt. So wurde der „Bua“ in humorvoller Weise über die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten fünf Jahre informiert. Dabei ließ der Empfang schon erahnen, welche Themen die Wagen und Darbietungen beim Schleicherlaufen am 2. Februar dominieren werden.
„Iatz regiert die Laningerbruat, also werd’ ålles guat.“
In gewohnter Manier wurden diverse Ereignisse der letzten Jahre in humorige Sprüche verpackt und selbstverständlich blieben Seitenhiebe in Richtung Politik nicht aus. „Des mit inserer Regierungsbildung isch zum Speiben. I muass täglich meine Sprüch’ umschreiben“, stellte beispielsweise Kindsdirn Karl Walch fest. In Bezug auf Telfs wurde unter anderem das Dauerthema Verkehr angesprochen, ebenso wie die Fußgängerzone und die Radarkästen, die als „Geldquelle“ der Gemeinde betitelt wurden. Humorvoll schlug Bgm. Härting in die gleiche Kerbe: „Leut’, kanntets bitte wieder a bissl schneller fahren und die Radar ignorieren – mir ham a Volksschual und a Altersheim zu sanieren.“
Erwartungsgemäß stand die Coronapolitik auf der Liste, ebenso wie die Causa Benko und der Jagdskandal rund um Georg Dornauer: „Schorsch – dei Karriere isch im Orsch. Ma schmückt si nit mit am fremden Huat.“ Angriffsfläche bot klarerweise auch die USA bzw. die Wiederwahl von Donald Trump. Herzhaft gelacht wurde zudem bei den Ausführungen rund sprachliche Feinheiten in puncto Gendern und Politischer Korrektheit.
Krönender Abschluss des Spektakels war das gemeinsam gesungene Laningerlied. Bestens gelaunt machten sich die Fåsnåchtsgruppen wieder auf ins Zentrum, um den offiziellen Beginn der fünften Jahreszeit zu feiern, wobei für die Fåsnachtler mit einem Augenzwinkern feststeht: „Wir werden das Dorf beleben, ohne dafür Millionen auszugeben.“
Das überraschte wohl niemand im Saal! Auf die Frage von Fasnachtobmann Bgm. Christian Härting „Wollt’s ihr 2025 wieder in die Fasnacht gehen? Dann bitte ein Zeichen der Zustimmung!“ flogen blitzartig alle Hände in die Höhe… Damit ist es fix: Am 2. Februar 2025 geht in Telfs wieder das Schleicherlaufen über die Bühne!
Neben dem Grundsatzbeschluss gab es bei der traditionellen Josefisitzung am Dienstagabend im Telfer Rathaussaal aller Fasnachter auch noch eine Menge anderer Programmpunkte. Die Vollversammlung im großen Rathaussaal begann mit dem lautstarken Einzug der 14 Gruppen. Musibanda, Laningermusig und die Musikanten der anderen Gruppen sorgten dafür, dass die Stimmung im Saal in kürzester Zeit auf dem Siedepunkt war. Unübersehbar: Die Begeisterung für das große Ereignis hat bereits jeden einzelnen Fasnachter erfasst!
Nach der Begrüßung gab es aber noch einen ruhigen, nachdenklichen Moment. Beim Totengedenken wurden die Namen der 52 seit dem Schleicherlaufen 2020 verstorbenen Fasnachter und Gotln verlesen und eine Schweigeminute gehalten.
Es folgten die Berichte des Obmanns und anderer Komiteemitglieder. Wie die Abrechnung von Kassiers Gerhard Schartner ergab, beliefen sich die Einnahmen der Fasnacht von 2020 auf rund 252.000 Euro, die Ausgaben auf rund 318.000 Euro. Den Abgang trägt die Marktgemeinde, die dafür jährlich Geld zurücklegt. Trotz des Abgangs will man 2025 den Eintrittspreis bei zehn Euro belassen. Lediglich der Tribünenplatz wurde an die Inflation angepasst und mit 125 Euro festgelegt. 2025 rechnet man mit einem großen Besucheransturm, da das Telfer Schleicherlaufen in diesem Jahr die einzige große Traditionsfasnacht in Tirol ist.
Nach dem einstimmigen Grundsatzbeschluss aller rund 500 Fasnachter folgte ein weiterer wichtiger Programmpunkt, die Präsentation des von Helmut Margreiter gestalteten Plakats für 2025. Es zeigt die Munde, einen Wilden und einen Schleicher sowie eine Farbspirale, die die elegante Drehbewegung des Laterntragers symbolisiert. Der in Wien lebende Künstler mit Telfer Wurzeln erläuterte die Gedanken zu seinem Werk in einer Videobotschaft. Auch dem Plakat stimmte die Versammlung per Akklamation zu.
Bei der Neuwahl wurde das personell geringfügig veränderte Organisationskomitee mit Bgm. Christian Härting an der Spitze (Stellvertreter: Gerhard Schartner, Gesamtkoordinator: Arnold Wackerle) einstimmig bestätigt. Drei scheidende Komiteemitglieder – Christoph Allegranzi, Hansjörg Hofer und Peter Larcher – , die jahrzehntelang für die Fasnacht aktiv waren, verabschiedete der Obmann mit großem Dank. Peter Larcher darf sich außerdem über die Ernennung zum Ehrenmitglied freuen.
Parallel zur Wahl des Komitees wurden von den Gruppen auch die einzelnen Obleute nominiert. Die Gruppenführer sind: Sonne: Alois Föger; Herolde: Ralph Pircher; Musibanda: Andreas Hechenberger; Jahreszeiten: Lukas Föger; Wilde: Kurt Sommavilla; Schleicher: Oswald Leiter; Laninger: Markus Waldhart; Bären: Christopher Larcher; Vogler: Hermann Körber; s’Galtmahd: Stefan Wirtenberger; Bease Buam: Martin Unterburger; Bachoufn: Gert Windisch; Kurpfuscher: Manfred Mair; Soafnsiader: Andreas Zangerl.
Der letzte offizielle Programmpunkt war „Allfälliges“, bei dem mehrere Wortmeldungen und Anfragen der Fasnachter zu teils regen Diskussionen führten. Fasnachtsobmann Christian Härting stand Rede und Antwort. Schließlich leiteten – wie sollte es anders sein? – das Laningerlied und ein dreifaches „Fasnacht bleib do!“ zum geselligen Ausklang des Abends über.