Das Anflehen der Sonne um gutes Wetter während des Schleicherlaufens ist 1890 entstanden. Damals drohte angeblich schlechtes Wetter. Spaßvögel aus Oberhofen und Pfaffenhofen erlaubten sich den Telfern den Rat zu geben, "morgen die Sunna" vorauszutragen, "nochher hobt´s ös s'schianste Wetter". Der damalige Fasnachtsobmann, der akademische Bildhauer Joseph Pöschl, ging auf den Jux ein und am Sonntag Früh wurde diese durch das Dorf getragen. Seither gab es nachweislich keine verregnete Fasnacht.
Beim ersten Böllerkrachen um sieben Uhr beginnt die Gruppe ihren Zug durch den Ort. Voraus geht der Trommler, gleich hinter ihm der Bauer als Sonnenträger, neben ihm der Sonnenbeschwörer in Frack und Zylinder, in der zweiten Reihe gleich hinter ihnen der Wirt und die Handwerker (Bäcker, Schlosser, Kaminkehrer mit einem lebenden Ferkel). Auf jedem Platz, auf dem später die Schleicher ihren "Kroas" hupf´n, spielt sich die gleiche Szene ab: Nach einem Trommelwirbel bleibt die Gruppe stehen, der Sonnenanbeter kniet nieder und ruft mit erhobenen Händen beschwörend folgenden Spruch:
"Liebe Sonne, send über Telfs heut deine Strahlen,
und zwar, daß mans kant nit schöner malen,
denn wir brauchen dich heut den Tag,
sonst wars für Telfs a schiacher Schlag.
Grad heut können wir di gor nit verschmerzen,
send deine Strahlen in alle Fasnachtsherzen.
I tu di, liebe Sonne, aber bitten, treib's grad nit z´bunt,
nit daß a paar Zuschauger durch Sunnenstich gian zugrund."
Danach erhebt sich der Sprecher von den Knien, bekommt vom Wirt ein Glas Wein, und die Gruppe zieht zum nächsten Platz weiter.
Gruppenführer:
Alois Föger
Wassertal 5, 6410 Telfs
Telefon-Nr. 0676/83038682
E-Mail
Gotl: Doris Thurnbichler
Termine:
Fr. 10.01.2025, ab 19:00 Uhr 'Sunne-Fest'
im Rathaussaal Telfs