Die Wilden Männer der Telfer Fasnacht sind die Ordnungshüter und "Platzmacher" für die Schleicher. Die furchterregenden Waldmänner sind ganz in Baumbart gehüllt, das Gesicht ist von einer holzgeschnitzten "Larve" bedeckt. Der Baumbart, den der Wilde für sein "G´wand" braucht, ist eine Bartflechten. Diese müssen hoch oben an der Waldgrenze - im Bereich von Kühtai bzw. Wattenberg - gesammelt werden.

Mehrere Male fahren die Gruppenmitglieder nach Ochsengarten im Kühtai. Dort finden sie die begehrten, besonders langen Exemplare der Flechte. Für ein Gewand sind ca. 5 Jutesäcke voll davon nötig.

die-wilden 2010Besonders stolz ist der wilde Mann auf die geschnitzte Holzmaske. Teilweise stammen die Larven aus der Zeit um die Jahrhundertwende.

Eine von Schuldirektor Josef Schweinester erfundene Sage erklärt die Wilden als Ureinwohner von Telfs. Der "Wilde Mann" ist eine alte Fasnachtsfigur, die schon in bildlichen Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert auftaucht. Beim Telfer Schleicherlaufen wird die ursprüngliche Dämonie dieser Gestalten eindrucksvoll spürbar.

Das Nähen des Wildengewandes erfordert größte Sorgfalt, das überlieferte Wissen der Vorfahren und geschickte Hände.

die-wilden-panzenaff 2010Die Wilden führen auch den "Pånznåff" mit. Er ist eine clowenartige Gestalt, die Tschinellen schlägt, dem Publikum Grimassen schneidet und die Zunge zeigt (= "zonnt").

Ein tschinellenschlagender Affe ist übrigens auf einem Fresko des goldenen Dachls bei einer höfischen Mummerei abgebildet.

Der Telfer "Pånznåff" steht in einem leeren Holzfass, das auf einem Gefährt von einem Esel gezogen wird und stibitzt allzu Neugierigen auch schon mal die Kopfbedeckung.

 


Gruppenführer:
Kurt Spielmann
6410 Telfs

Homepage:
Die Wilden

Gotl'n:
Christine Haslwanter
Daniela Mattle

Anzahl der Gruppenmitglieder: 70